BAUMFREUNDE Kloster Lehnin e.V.

BAUMFREUNDE
Kloster Lehnin e.V.

Zu Gast bei den Bärenkindern
Waldprojekt der Kinder: Die Wildkatze

Am Montag, dem 27. Mai waren die Baumfreunde wieder bei den Bärenkindern der Kita Knirpsentreff zu Gast. Im Rahmen des Waldprojekts der Kinder ging es dieses Mal um ein besonderes Waldtier – die Wildkatze. Sabine und Antje hatten viel zu dem flauschigen Jäger zu berichten. Und das nicht ohne Anlass: Nachdem die Wildkatze in den brandenburgischen Wäldern rund 200 Jahre als ausgerottet galt, wandert sie hier aktuell aus anderen Gebieten wieder ein. Seit 2020 gibt es ein Projekt des Landesamtes für Umwelt in Kooperation mit dem BUND, in dem Wildkatzen in der Region nachgewiesen werden. Dies ist möglich anhand einer genetischen Untersuchung eingesammelter Haarproben. Im Fläming gelang dies bereits. Beim „Wildkatzenmonitoring“ helfen die Baumfreunde seit 3 Jahren ehrenamtlich mit und beobachten die Waldgebiete in und um Lehnin.

Was konnten die Bärenkinder nun alles über Wildkatzen erfahren?

Die scheuen Tiere leben sehr versteckt im Wald. Sie erbeuten nachts oder während der Dämmerung Kleintiere, wie Mäuse, Kleinvögel oder Reptilien. Ihre Jungen werfen die Wildkatzen zwischen März und September und ziehen sie in hohlen Bäumen oder Erdbauten anderer Tiere auf. Auch Holzstapel dienen als Höhle, wenn nichts Anderes zu finden ist. Werden diese abgeräumt, kann das aber tödlich für die kleinen Kätzchen enden. Erwachsene Tiere sind als Einzelgänger unterwegs und durchstreifen große Gebiete. Zum Wandern benötigen sie Strukturen, die ihnen Deckung geben: Wälder, Hecken, bewachsene Bachläufe.

Ein idealer Wildkatzen-Lebensraum sind Laub- oder Laubmischwälder mit viel Totholz und artenreiche Waldränder mit angrenzenden Wiesen. Aktuell findet man solche Biotope noch zu wenig in Brandenburg, hier dominiert in vielen Gebieten der oft sehr strukturarme Kiefernforst. Daher kann die Wildkatze als eine Art Indikator für gesunde Wälder gelten. Dort, wo sie sesshaft wird, ist der Wald auch für andere und oft selten gewordene Tierarten geeignet, vom Siebenschläfer über die Fledermaus bis zu verschiedenen Insekten und Mikroorganismen.

Die Bärenkinder stellten wieder viele Fragen, staunten, wie niedlich kleine Wildkatzenjunge aussehen und erzählten von ihren Hauskatzen, die, wenn sie grau-getigert sind, einer Wildkatze recht ähnlich sehen können. Die Bärenkinder lernten den Wildkater Waldemar kennen und konnten bei einem Spiel rätseln, was Waldemar alles frisst (Mäuse – na klar, Hühner vom Hof? – auf keinen Fall!, dafür gerne mal einen Frosch oder einen dicken Käfer).

Allen Beteiligten hat es wieder viel Spaß gemacht, aber da es vorläufig das letzte Zusammentreffen war, haben sich Baumfreunde und Kinder voneinander verabschiedet. Die Erzieherin Nicole Berndt überreichte ein ganz besonderes Dankeschön: Eine Urkunde für die Baumfreunde.

Uns Baumfreunden hat es sehr gefallen, uns mit den Bärenkindern über den Wald zu unterhalten. Wir freuen uns über unsere kleinen gemeinsamen Projekte – die Blühwiese, die toll bemalten Nistkästen, die z.T. schon bewohnt werden, den gepflanzten Baum und erinnern uns gern an die manchmal richtig kniffeligen Fragen, die die Kinder gestellt haben. Eine tolle Truppe!

Wir wünschen den Bärenkindern alles Gute und einen tollen Schulstart bzw. ein tolles letztes Kita-Jahr!


 

Letzte Änderung June 11, 2024, at 10:35 AM EST

 

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